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Internationale Einflüsse auf die DDR-Küche (Teil 3)

(Teil 3/5) Die Küche der DDR war zwar stark von den eigenen Ressourcen und der Notwendigkeit zur Selbstversorgung geprägt, dennoch sind internationale Einflüsse nicht zu leugnen. Insbesondere die Nachbarländer, mit denen die DDR enge Beziehungen pflegte, hinterließen deutliche Spuren in der ostdeutschen Küche.

Sowjetische Einflüsse

  • Grundnahrungsmittel: Die Sowjetunion lieferte der DDR wichtige Grundnahrungsmittel wie Getreide, Öl und Zucker. Dies prägte die Ernährungsgewohnheiten und beeinflusste die Rezepturen.
  • Gewürze: Typisch sowjetische Gewürze wie Kümmel, Paprika und Majoran fanden auch in der DDR-Küche häufig Verwendung.
  • Gerichte: Soljanka, ein herzhafter Eintopf mit Wurst, Fleisch und Sauerkraut, hat seine Wurzeln in der russischen Küche und wurde in der DDR sehr beliebt. Auch Borschtsch, eine rote Bete-Suppe, war ein bekanntes Gericht.

Ungarische Einflüsse

  • Paprika: Die Ungarn sind für ihre Liebe zum Paprika bekannt, und dieser Einfluss ist auch in der DDR-Küche deutlich zu spüren. Paprika wurde sowohl als Gewürz als auch als Gemüse verwendet.
  • Gulasch: Das ungarische Gulasch, ein Fleischgericht mit Paprika und Zwiebeln, wurde in der DDR oft zubereitet und an die eigenen Geschmäcker angepasst.
  • Letscho: Dieses Paprikagemüse aus Ungarn wurde in der DDR ebenfalls sehr geschätzt und war eine beliebte Beilage.

Weitere internationale Einflüsse

  • Tschechoslowakei: Die tschechoslowakische Küche brachte Gerichte wie Schweinsbraten mit Knödeln und Sauerkraut in die DDR.
  • Polen: Von den polnischen Nachbarn übernahm die DDR Gerichte wie Bigos, ein Sauerkrauteintopf mit Fleisch und Wurst.
  • Italien: Trotz der politischen Unterschiede gab es auch Einflüsse aus Italien. Pizza und Pasta waren zwar nicht so verbreitet wie im Westen, aber vereinzelt wurden sie auch in der DDR angeboten.

Gründe für die internationalen Einflüsse

  • Handelsbeziehungen: Die DDR pflegte Handelsbeziehungen mit verschiedenen Ländern, was den Austausch von Lebensmitteln und Rezepten ermöglichte.
  • Reisen: Reisen in andere Länder waren zwar eingeschränkt, aber dennoch möglich. DDR-Bürger brachten neue kulinarische Eindrücke mit nach Hause.
  • Medien: Kochbücher, Zeitschriften und Fernsehsendungen verbreiteten Rezepte aus aller Welt und inspirierten die DDR-Hausfrauen.

Die Küche der DDR war keineswegs isoliert, sondern nahm Einflüsse aus verschiedenen Ländern auf. Diese internationalen Einflüsse bereicherten die ostdeutsche Küche und trugen zu ihrer Vielfalt bei. Gleichzeitig wurden die übernommenen Rezepte an die eigenen Geschmäcker und die verfügbaren Zutaten angepasst.