Ein Šumperák (gesprochen: „Schumperak“) ist ein Typ eines Einfamilienhauses, das in den 1960er Jahren in Tschechien und der Slowakei populär war.
Sein Design wurde durch den Erfolg des tschechoslowakischen Pavillons auf der Expo 58 in Brüssel inspiriert, der im sogenannten „Brüsseler Stil“ entworfen wurde.
Merkmale des Šumperák:
- Bungalowstil: Typischerweise einstöckiges Haus mit Flachdach.
- Funktionaler Grundriss: Offene Raumaufteilung mit Fokus auf Funktionalität und Wohnkomfort.
- Große Fenster: Große Fensterfronten, um viel natürliches Licht in das Haus zu lassen.
- Vorfabrizierte Bauweise: Häufig aus vorgefertigten Betonelementen gebaut, was eine schnelle und kostengünstige Bauweise ermöglichte.
- Materialien: Beton, Ziegel, Glas und Holz waren die am häufigsten verwendeten Materialien.
Šumperák-Häuser waren in ihrer Blütezeit sehr beliebt, da sie:
- Modern und erschwinglich: Sie boten eine moderne und erschwingliche Wohnmöglichkeit für junge Familien.
- Praktisch und funktional: Der Grundriss war praktisch und funktional, und die großen Fenster sorgten für helle und luftige Räume.
- Schnell gebaut: Die Vorfabrikationsweise ermöglichte eine schnelle Bauzeit.
Heute sind Šumperák-Häuser immer noch weit verbreitet in Tschechien und der Slowakei.
Sie gelten als Teil des architektonischen Erbes dieser Länder und werden von vielen Menschen für ihren Charme, ihre Funktionalität und ihre Bezahlbarkeit geschätzt.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Šumperák-Häuser auch einige Nachteile haben:
- Mangel an architektonischer Vielfalt: Da sie aus vorgefertigten Elementen gebaut wurden, haben sie oft ein sehr ähnliches Aussehen.
- Energetische Ineffizienz: Die Bauweise der 1960er Jahre entspricht nicht heutigen Energiestandards, was zu hohen Heizkosten führen kann.
- Sanierungsbedarf: Viele Šumperák-Häuser sind renovierungsbedürftig, um den heutigen Wohnstandards zu entsprechen.
Trotz dieser Nachteile sind Šumperák-Häuser eine beliebte Wohnoption in Tschechien und der Slowakei.
Sie bieten eine bezahlbare und funktionale Wohnmöglichkeit für viele Menschen und sind ein Teil des architektonischen Erbes dieser Länder.
Architektur der 1960er Jahre in Tschechien und der Slowakei
Die 1960er Jahre waren eine Zeit großer Veränderungen in der Tschechoslowakei, sowohl politisch als auch sozial. Diese Veränderungen spiegelten sich auch in der Architektur der Zeit wider.
Einflüsse:
- Internationaler Stil: Der internationale Stil, der sich durch einfache Formen, funktionale Grundrisse und große Fensterflächen auszeichnet, hatte einen großen Einfluss auf die tschechoslowakische Architektur der 1960er Jahre.
- Brutalismus: Der Brutalismus, der durch die Verwendung von rohen Materialien wie Beton und Stahl gekennzeichnet ist, war ein weiterer wichtiger Einfluss.
- Funktionalismus: Der Funktionalismus, der die Form der Funktion folgen lässt, spielte ebenfalls eine Rolle in der tschechoslowakischen Architektur der 1960er Jahre.
Merkmale:
- Wohnhochhäuser: Um den Wohnraumbedarf der wachsenden Bevölkerung zu decken, wurden in den 1960er Jahren in der Tschechoslowakei viele Wohnhochhäuser gebaut. Diese Gebäude waren oft aus Beton und Glas und hatten eine einfache, funktionale Form.
- Vorfabrizierte Bauweise: Um den Bau von Wohnraum zu beschleunigen, wurden in den 1960er Jahren in der Tschechoslowakei viele Gebäude aus vorgefertigten Bauteilen errichtet. Diese Gebäude waren oft von einheitlicher Qualität und hatten ein ähnliches Aussehen.
- Öffentliche Gebäude: In den 1960er Jahren wurden in der Tschechoslowakei auch viele neue öffentliche Gebäude errichtet, darunter Schulen, Krankenhäuser und Kulturzentren. Diese Gebäude waren oft innovativ in ihrem Design und nutzten neue Materialien und Bautechniken.
Bedeutende Architekten:
- Vladimír Machoň: Einer der bedeutendsten tschechischen Architekten des 20. Jahrhunderts. Er entwarf eine Reihe wichtiger Gebäude in Prag, darunter das Hotel Intercontinental und das Kino Lucerna.
- Zdeněk Sýkora: Ein weiterer wichtiger tschechischer Architekt, der für seine funktionalistischen Gebäude bekannt ist. Er entwarf eine Reihe von Wohnhochhäusern und öffentlichen Gebäuden in Prag und anderen Städten.
- Štefan Svetko: Ein wichtiger slowakischer Architekt, der für seine brutalistischen Gebäude bekannt ist. Er entwarf eine Reihe von Wohnhochhäusern, öffentlichen Gebäuden und Denkmälern in Bratislava und anderen Städten.
Die Architektur der 1960er Jahre in der Tschechoslowakei ist ein Spiegelbild der Zeit.
Sie zeichnet sich durch ihre Modernität, Funktionalität und ihren Optimismus aus.
Viele Gebäude aus dieser Zeit sind heute noch in Gebrauch und sind ein wichtiger Teil des architektonischen Erbes der Tschechien und der Slowakei.