In den 70er Jahren suchte die DDR nach einer Lösung für ein alltägliches Problem: das ständige Zerschlagen von Trinkgläsern in Gaststätten. Die hohen Kosten für Ersatz und die damit verbundene Materialverschwendung waren ein Dorn im Auge der Planwirtschaft. Die Lösung sollte ein Glas sein, das nahezu unzerbrechlich war.
So entstand das „Superfest“-Glas, das auch unter den Namen „CV-Glas“ oder „Ceverit“ bekannt war. Durch einen speziellen Herstellungsprozess, bei dem das Glas durch Ionenaustausch gehärtet wurde, erhielt es eine deutlich höhere Festigkeit und Widerstandsfähigkeit. Die Gläser waren nicht nur nahezu unzerbrechlich, sondern auch hitzebeständig und stapelbar.
Warum waren sie so besonders?
- Langlebigkeit: Die „Superfest“-Gläser waren deutlich langlebiger als herkömmliche Gläser.
- Robustheit: Sie konnten Stürze und Stöße besser verkraften.
- Wirtschaftlichkeit: Durch ihre Langlebigkeit senkten sie die Kosten für die Gastronomie.
- Innovation: Die Entwicklung dieser Gläser war ein Beispiel für die Innovationskraft in der DDR.
Wie wurden sie hergestellt?
Der Schlüssel zur Festigkeit lag in einem speziellen Verfahren namens Ionenaustausch. Dabei wurden kleinere Natrium-Ionen im Glas durch größere Kalium-Ionen ersetzt. Diese größeren Ionen sorgten für eine höhere Spannung im Glas und machten es so widerstandsfähiger.
Warum gibt es sie heute nicht mehr?
Mit dem Ende der DDR und der Öffnung der Märkte verschwanden die „Superfest“-Gläser allmählich. Gründe dafür waren:
- Ästhetik: Das Design der Gläser war funktional, aber nicht besonders ansprechend.
- Kosten: Die Herstellung war aufwendiger als bei herkömmlichen Gläsern.
- Neue Materialien: Es kamen neue Materialien und Technologien auf den Markt, die ebenfalls eine hohe Bruchfestigkeit boten.
Ein Stück DDR-Alltag
Die „Superfest“-Gläser sind heute ein kleines, aber interessantes Stück DDR-Alltag. Sie erinnern an eine Zeit, in der Funktionalität und Langlebigkeit im Vordergrund standen. Für viele Menschen sind sie ein Symbol für eine längst vergangene Ära.